Der Beginn einer neuen Reise

Ja, es ist eine Weile her, dass wir unseren letzten Blogbeitrag veröffentlicht haben. Das hängt aber nicht etwa damit zusammen, dass wir wegen Corona nur noch frustriert zuhause rumsitzen und nichts mehr erleben würden. Der Grund ist, dass wir eine neue Reise planen. Besser gesagt, ich, Kathy, plane eine neue Reise. Im Mittelpunkt steht ein Truck, genauer gesagt ein Sprinter mit Kofferaufbau. Das Ziel ist diesmal allerdings keine Reise in ferne Länder, sondern eine Reise in die Selbstständigkeit. Und deren Vorbereitungen haben mich in den letzten Monaten ziemlich auf Trab gehalten. Und folglich war auch Peter ziemlich eingespannt, vor allem, seitdem die Kitas geschlossen sind.

Doch der Reihe nach:
Argentinien, im März 2020. Wir haben gerade schweren Herzens die Entscheidung getroffen, unsere Reise aufgrund von Corona 4 Monate früher als geplant abzubrechen.
In dieser Nacht lag ich lange wach in unserem Camper. Ich hatte kurz davor erfahren, dass mein bisheriger Arbeitgeber, Planet Sports, Insolvenz angemeldet hatte, noch vor Corona. Insofern war es unsicher, wie es mit meinem Job weitergehen würde. Was also künftig tun? Bereits vor unserer Reise hatte ich mit der Idee eines Unverpackt-Ladens geliebäugelt. Allerdings hatte in der Zwischenzeit in unserem Heimatort ein Unverpackt-Laden eröffnet. Und in dieser unsicheren Zeit wäre es mir auch zu riskant gewesen, einen stationären Laden auf zu machen. Auch widerstrebte mir nach 8 Monaten “on the road” inzwischen die Vorstellung, tagein, tagaus von früh bis spät im gleichen Laden zu stehen. Es sollte aber auf jeden Fall eine sinnvolle und idealerweise auch „systemrelevante“ Tätigkeit sein. Und da war sie plötzlich, die Idee: Ich eröffne einen mobilen Unverpackt-Laden! Und das Ganze auf Basis eines E-Transporters, damit es so richtig nachhaltig ist. BETTER WITHOUT – der unverpackt-truck. Besser ohne Plastik, ohne unnötige Verpackung, ohne Zusatzstoffe und ohne CO2-Ausstoß. Das Vorhaben erschien mir auch “krisensicher”, da hier ein Verkauf von Produkten des täglichen Bedarfs stattfindet, an der frischen Luft und ohne Selbstbedienung, wodurch die Ansteckungsgefahr geringer ist als in Supermärkten. Am nächsten Tag googlete ich danach und stellte fest, dass im August 19 der erste und bis zu diesem Zeitpunkt wohl einzige mobile Unverpackt-Laden eröffnet hatte. Allerdings ganz woanders in Deutschland und das Thema Elektromobilität spielte hier keine Rolle. 
Zurück in Deutschland beschäftigte ich mich mehrere Wochen intensiv mit dem Thema E-Mobilität. Der Markt für Elektrotransporter war gerade erst ins Rollen gekommen, Verkaufsfahrzeug-Lösungen “von der Stange” gab es folglich noch nicht. Ich führte viele Gespräche mit Unternehmen, die Verkaufsfahrzeuge bauen und auch mit Unternehmen, die sich auf die Elektrifizierung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor spezialisiert haben. Ich informierte mich hinsichtlich Förderprogrammen und musste irgendwann leider feststellen, dass ich damit einfach noch ein paar Jahre zu früh dran bin, weil ein solches Vorhaben aktuell noch nicht wirtschaftlich umsetzbar ist. So nahm ich schweren Herzens erstmal Abschied von der Idee, einen auch im Bezug auf die Emissionen nachhaltigen Unverpackt-Truck zu gründen und entschied mich, mein Vorhaben stattdessen mit einem gebrauchten, aber im Hinblick auf die Schadstoffklasse nicht allzu alten Diesel-Fahrzeug umzusetzen.
Und damit werde ich nun ab April in den Landkreisen München Süd, Starnberg und Bad Tölz – Wolfratshausen unterwegs sein mit dem Ziel, das unverpackt Einkaufen einer breiteren Masse zugänglich und schmackhaft zu machen, indem ich Nachhaltigkeit und Convenience zusammenbringe. 

Was das Ganze denn mit dem Family Outdoor Thema zu tun hat, mag sich jetzt der ein oder andere fragen.
Für uns geht es mittlerweile Hand in Hand, dass man versucht, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wenn man das Draußensein und die unfassbare Schönheit dieser Erde so sehr schätzt. Und wenn einem daran gelegen ist, dass die eigenen Kinder und Enkelkinder in ein paar Jahrzehnten auch noch in diesen Genuß kommen können. Von daher versuchen wir selbst seit dem Ende unserer Südamerika-Reise „Zero Waste“ zu leben. 

Achja, für Planet Sports wurde dann doch noch ein Käufer gefunden, der den Onlineshop weiterführt. Allerdings hat man diesen Betriebsübergang genutzt, um sich sämtlicher Mütter in Eltern(teil)zeit zu entledigen. Ein ziemliches Armutszeugnis für ein Unternehmen, dessen Kernzielgruppe die Eltern von morgen sind. Aber wer weiß, wenn es anders gelaufen wäre, hätte ich vielleicht nie den Mut zu dieser neuen Reise aufgebracht.

Wie dem auch sei, ich freue mich über jeden, der mein Vorhaben unterstützt, indem er bei mir am Truck einkauft oder zu dessen Bekanntmachung beiträgt: www.better-without.de und natürlich auch auf Facebook und Instagram.


Kommentar verfassen