„Hüdddääää“, „Nitolaus“, „Essen“… Damit lag uns Nora seit Wochen in den Ohren. Aber auch Peter und ich hatten schon ernsthafte Berg-Entzugserscheinungen, da wir, d.h. primär Peter und ich, die letzten Wochen durch die diversen Kita-Viren ziemlich ausgeknockt waren. Letztes Wochenende war es dann endlich soweit: Wir haben wieder auf einer Hütte übernachtet!
Der Aufstieg war eher unspektakulär, vom Parkplatz der Hocheckbahn in Oberaudorf ging es in 30 Minuten zum „Bergheim Waldesruh“, einer geräumigen, im Wald gelegenen Selbstversorgerhütte mit Blick ins Inntal. Die Hütte ist über einen recht abenteuerlichen Weg auch mit dem Auto erreichbar, zumindest, wenn kein Schnee liegt. Aber zum einen wollten wir unserem Bus diese Tortur nicht antun und zum anderen haben wir uns auch darauf gefreut, unsere Kadaver zumindest mal wieder ein bisschen zu bewegen. Somit sind wir mit Nora in der Kraxe und Jakob im Ergobaby hochgelaufen, während unser Gepäck von den anderen hochgefahren wurde.
Ein paar Fakten zur Hütte
- Selbstversorgerhütte bei Oberaudorf
- Stellplätze für 6 Autos (Weg allerdings recht abenteuerlich)
- Zu Fuß in einer halben Stunde erreichbar
- 21 Schlafplätze in 9 Zimmern (4 x 3-Bett, 4 x 2-Bett, 1 x 1-Bett); Waschbecken in jedem Zimmer
- Toiletten und warme Duschen in der Hütte
- großer Aufenthaltsraum mit Kachelofen (die Hütte ist zusätzlich aber auch noch beheizt)
- geräumige, gut ausgestattete Küche
- Terrasse und Garten mit Bänken/Tischen/Grill/Feuerstelle
- Wird vom „Eisenbahner Sportverein Rosenheim“ betrieben, kann aber auch von Nicht-Mitgliedern tage-, wochenend- oder wochenweise zu moderaten Preisen gemietet werden (wie bei allen Hütten empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung, v.a. zu Terminen in den Ferien und rund um Weihnachten)
Spektakulär war dann allerdings der Besuch, der um 7 Uhr an die Tür klopfte: Der Nikolaus samt Krampus! Und zwar nicht so ein billiger Kaufhaus-Nikolaus, sondern der echte! Nach Jakob war Nora mit ihren knapp zwei Jahren mit Abstand das jüngste Kind, alle anderen sind bereits in der Grundschule. Und somit waren Peter und ich nicht weniger aufgeregt als die Kinder, wussten wir doch so gar nicht, wie Nora auf den Nikolaus und vor allem auf den Krampus reagieren würde. Nach einem entsprechenden Briefing hat sich der Krampus dann aber recht zurückgehalten und der Nikolaus hat sich Nora erst ganz zum Schluss „vorgenommen“. Anders als die großen Kinder musste sie auch nicht den Stock haltend vor dem Nikolaus stehen, sondern durfte auf Papas Schoß sitzen bleiben. Sie war zwar etwas eingeschüchtert, aber hat wohl kein bleibendes Nikolaus-Trauma davongetragen. Zumal der Nikolaus ja auch so ein tolles Geschenk mitgebracht hat: Ein paar Rutscherlski samt Stöcken, welche dann nach einer ausgedehnten Skitour in der Hütte (draußen hatte es natürlich mal wieder keinen Schnee) sogar in ihrem Bett schlafen mussten.
(Apropos Bett: statt einem klassischen Kinderreisebett haben wir eine Art Pop-up-Zelt von Deryan, das deutlich leichter und weniger sperrig als so ein Reisebett ist. Ideal ist es z.B. auch für den Mittagsschlaf in Campingurlauben, da es komplett verschließbar ist und somit Schutz vor Sonne und Insekten bietet.)
Die Hocheckbahn (mit Sommerrodelbahn und im Winter Flutlichtskibetrieb und beleuchteter Rodelbahn) war zwar mangels Schnee noch geschlossen, aber an der Talstation lag zumindest so viel Kunstschnee, dass Nora ihre Ski am nächsten Tag auch noch in etwas authentischerer Umgebung ausprobieren konnte. Ihren „ottl“-Rufen („ottl“=“nochmal“ in Nora-Deutsch) nach zu urteilen, ist sie bereits angefixt.
Für diejenigen, die wir inspirieren konnten und die für nächstes Jahr ähnliches planen, hier der Link zur Hütte: http://tennis.esv-ro.de/unser-bergheim/
Die Handynummer des Nikolauses gibt’s auf Anfrage.