Rodelwanderungen mit Kleinkind/Baby: 5 Tipps und unsere Top-3-Rodelstrecken

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Kaum fällt der erste Schnee und bleibt auch zumindest ein bißchen liegen, zieht es wohl jedes Kind im lauffähigen Alter nach draußen zum Schlittenfahren. Während für die Kids schon der 3 Meter hohe Rodelhügel ums Eck eine ähnliche Faszination ausübt wie für die Erwachsenen die Eiger Nordwand oder der Manaslu, ist für viele berg- und wintersportbegeisterte Eltern die Aussicht, einen Nachmittag mit irgendwann eingefrorenen Füßen am Schlittenberg zu verbringen, weniger prickelnd.
Einen guten Kompromiss stellt eine Rodelwanderung dar. Mit dem geeigneten Equipment und einer entsprechenden Streckenwahl ist so etwas durchaus auch schon mit Kindern machbar, die noch nicht selbst rodeln können.

Ein paar Tipps:

  1. Pimp den Rodel

Für Babys und Kleinkinder bietet es sich an, einen Holzschlitten mit Rückenlehne zu verwenden. So wird sowohl in der Sitz- als auch in der Liegeposition die Gefahr minimiert, dass die Kinder beim Hochziehen verloren gehen. Ganz kleine Kinder, die sich noch nicht viel bewegen, können z.B. auch mit einem Expander zusätzlich fixiert werden. Am besten montiert man die Lehne aber nicht ganz hinten am Schlitten, sondern in etwa mittig. Auf diese Weise muss die Lehne zum Runterfahren nicht abmontiert werden, sondern ein Erwachsener kann sich einfach hinten mit drauf setzen.

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  1. Warm einpacken

Auch wenn man selbst beim Hochlaufen ins Schwitzen kommt, muss man im Hinterkopf behalten, dass sich die Kinder, wenn sie hochgezogen werden, nicht bewegen. Selbst mit dem dicksten Schneeanzug und den wärmsten Stiefeln kann es den Kindern auf diese Weise zu kalt werden. Deshalb empfiehlt es sich, die Kinder zusätzlich noch in einen Fellfußsack zu packen.

  1. Ziehen vs. Tragen

Oftmals, z.B. bei wenig Schnee, können die Kinder nicht die komplette Strecke auf dem Schlitten gezogen werden. In so einem Fall bietet es sich an, eine Kraxe bzw. für kleinere Kinder ein Tragesystem mitzunehmen. Je nach Steilheit des Weges und Alter des Kindes ist es auch generell vielleicht angenehmer bzw. sinnvoller, die Kinder nicht auf dem Schlitten hochzuziehen, sondern zu tragen. (Tipps für die richtige Bekleidung bei Winterwanderungen mit Kleinkind/Baby gibt es hier). Auch beim Abfahren ist es denkbar, die Kinder nicht auf den Schlitten zu setzen, sondern im Tragesystem/in der Kraxe zu lassen.

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  1. Stürze beim Hochgehen vermeiden

Vor allem, wenn man die Kinder trägt, müssen Stürze beim Hochgehen unbedingt vermieden werden. Bestens geeignet für rutschige Wege sind Grödeln. Sie wiegen nicht viel, nehmen wenig Platz weg und können bei Bedarf einfach über die Wanderschuhe gezogen werden. Beim Runterfahren sollten die Grödeln aber wieder ausgezogen werden, da ein kontrolliertes Bremsen sonst schwierig wird.

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  1. Die richtige Streckenwahl

Gerade, wenn man mit ganz kleinen Kindern unterwegs ist, sollten eisige und steile Rodelstrecken auf jeden Fall vermieden werden und das Tempo muss so gewählt werden, dass man jeder Zeit die volle Kontrolle hat. Auch sollte man keine überlaufenen Strecken wählen, weil hier das Unfallrisiko natürlich entsprechend höher ist. Die Strecke sollte auch nicht zu lange sein und über eine Hütte verfügen zum Aufwärmen, Kinder Füttern und Wickeln.

Als geeignet betrachten wir z.B. die folgenden Strecken:

  1. Obere Firstalm – Spitzingsee

Ausgangspunkt: Spitzingsattel
Höhenunterschied: 240m
Länge: 2,5km
Dauer Aufstieg: 45min
Durchschnittsgefälle: 10%
Highlights:
– Sonniger Forstweg mit Ausblick auf den Spitzingsee
– Aufwärmen in der Oberen Firstalm (dort können auch Rodel für 4€ ausgeliehen werden, die dann am Ende der Strecke abgestellt werden)
– Mondscheinrodeln: Strecke ist bis 22:30 Uhr beleuchtet (Stirnlampen trotzdem sinnvoll, können für 3€ ausgeliehen werden)

  1. Frasdorfer Hütte – Frasdorf

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz am Ende der Straße Richtung Lederstube
Höhenunterschied: 300m
Länge: 3,5km
Dauer Aufstieg: 70min
Durchschnittsgefälle: 8,5%
Highlights:
– Abwechslungsreicher Aufstieg entlang eines Bergbachs, durch Mischwälder und an Almen vorbei
– Aufwärmen in der Frasdorfer Hütte (auch Rodelverleih)
– Vor allem unter der Woche nicht überlaufen

  1. Kirchsteinhütte – Lenggries

Ausgangspunkt: hinterster Parkplatz von Arzbach in Richtung Längental (bei viel Schnee besser am ersten Parkplatz parken und 1,5km auf ebener Straße hinterlaufen)
Länge: 2km
Dauer Aufstieg: 45min
Durchschnittsgefälle: 10%
Inoffizielle Rodelstrecke (Rodelverbotsschild wohl aus Haftungsgründen), kein Rodelverleih
Highlights:
Weite Almwiesen, Ausblick auf die Tegernseer Berge
Aufwärmen in der urigen Kirchsteinhütte


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